Die Filmstarts-Kritik zu Cars 3: Evolution (2024)

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Cars 3: Evolution

Kritik der FILMSTARTS-Redaktion

3,5

gut

Cars 3: Evolution

Von Christoph Petersen

In der Zeit vor solchen „nur“ durchschnittlich sehenswerten Animations-Abenteuern wie „Die Monster Uni“ oder „“, als man bei jedem neuen Pixar-Film schon vor dem Kinostart von einem ausgemachten Meisterstück ausgehen konnte, galt die von „Toy Story“-Mastermind John Lasseter vorangetriebene „Cars“-Reihe als einzige unschöne Delle in der ansonsten so makellosen Filmografie des Studios. Trotzdem kommt jetzt „Cars 3: Evolution“ in die Kinos – und das ist auch nur logisch, denn wer sich mal genauer in den Kinderabteilungen der Kaufhäuser umsieht, der wird schnell merken, dass Lightning McQueen dort sogar auf noch mehr Bettbezügen und Zahnputzbechern abgebildet ist als die „Toy Story“-Helden Woody und Buzz Lightyear. Das „Cars“-Franchise ist eine Gelddruckmaschine und fährt schon massive Gewinne ein, bevor nur ein einziges Kinoticket verkauft ist. Und gerade deshalb ist es auch eine solch angenehme Überraschung, dass sich die Pixar-Verantwortlichen um Regisseur Brian Fee im dritten Anlauf tatsächlich noch mal was trauen, statt einfach nur auf Nummer sicher zu gehen. Zwar kommt auch „Cars 3“ nicht an die ganz großen Pixar-Klassiker heran, aber zumindest erweist sich der voraussichtlich finale Lightning-McQueen-Film so als erzählerisch mutigster und insgesamt auch stärkster Teil der „Cars“-Trilogie.

Während Lightning McQueen (Stimme im Original: Owen Wilson / deutsche Stimme: Daniel Brühl) die Rennliga in den vergangenen Jahren noch dominiert hat, kommen plötzlich immer mehr Neulinge wie Jackson Storm (Armie Hammer/„Art Attack“-Moderator Benedikt Weber) dazu, die auf der Strecke nahezu spielend leicht an dem älter gewordenen Champion vorbeiziehen. Das liegt auch an den Trainingsmethoden – wo Lightning noch ganz klassisch im Morgengrauen am Strand trainiert, verwenden seine neuen Kontrahenten hochmoderne Simulatoren und jede Menge anderen technischen Schnickschnack, um auch noch die letzten paar PS aus sich herauszukitzeln. So muss schließlich auch Lightning nicht ganz freiwillig mit der Zeit gehen – denn ihm bleiben nur noch wenige Wochen, um sich mit Hilfe seiner neuen Trainerin Cruz Ramirez (Cristela Alonzo) so weit in Form zu bringen, dass er in der anstehenden Saison wieder um die Spitze mitfahren kann. Ansonsten droht dem stolzen Rennidol nämlich die Degradierung zum Werbegesicht für ein Rostschutzmittel…

Die Filmstarts-Kritik zu Cars 3: Evolution (1)

„Cars“ ist praktisch „Rocky“ mit Autos. „Cars 2“ ist eine Agenten-Komödie, die vor allem zeigt, dass die Macher keinen Weg gefunden haben, um die zuvor etablierte Welt stimmig auszubauen – stattdessen werden die bekannten Figuren im Sequel einfach in einen x-beliebigen Spionageplot geschmissen (fürs Bedrucken der Bettlaken macht das ja eh keinen Unterschied). So weit, so marketingtauglich. Aber „Cars 3: Evolution“ erweist sich tatsächlich als animierte Version des nun wirklich alles andere als mainstreamigen „Rocky Balboa“: Wie im sechsten Teil der Boxer-Saga will es auch hier ein alternder, aus der Zeit gefallener Sportstar am Ende seiner Karriere unbedingt noch mal wissen. Natürlich kann man sich da fragen, ob die junge Zielgruppe sich überhaupt für solch eine Fast-schon-Rentner-Geschichte interessiert. Aber für die Qualität des Films ist das vollkommen unerheblich – „Cars 3“ ist der thematisch klar reifste und überraschendste Teil des Franchises. Endlich bekommt die „Cars“-Reihe auch mal ein bisschen was von dem erzählerischen Mut ab, der solche außergewöhnlichen Pixar-Werke wie „Oben“ oder „Alles steht Kopf“ überhaupt erst möglich gemacht hat.

Wenn Lightning McQueen seinem neuen Sponsoren vor einer ganzen Palette an neuen Produkten mit seinem Konterfei erzählt, dass er sich selbst bis zu diesem Moment ja noch nie als „Marke“ gesehen hätte, ist das natürlich zugleich auch ein ironischer Seitenhieb auf die „Cars“-Reihe selbst. Und tatsächlich konzentriert sich Regisseur Brian Fee anschließend erst einmal darauf, den Markenkern seines eigenen Franchises im wahrsten Sinne des Wortes zu demolieren: Nicht nur legt Lightning beim letzten Rennen der Saison einen hammerhart-spektakulären Crash hin, anschließend fährt er auch erst einmal eine Zeit lang ohne neue Lackierung mit einer bis aufs graue Metall abgeschliffenen Karosserie herum. Zu diesem „nackten“ Lightning wird sich nächstes Weihnachten bestimmt kein Kind das passende Spielzeugauto wünschen. Fee stellt dem klinisch sterilen Look der ultramodernen Trainings-Zentren eine regelrechte Ästhetik des Verfalls entgegen, die ihren Höhepunkt erreicht, als Lightning aus Versehen an einem dörflichen Destruction Derby teilnimmt, das von einem heruntergekommenen gelben Schulbus mit Nasenring dominiert wird – die sowohl abgefahrenste als auch spaßigste Szene des Films (zumal die NASCAR-artigen Ovalkurs-Rennen ja in „Cars“ immer ähnlich öde sind wie in der Realität).

Auch die anzüglichen Wortspiele der ersten beiden Teile (die in der deutschen Übersetzung sowieso oft nicht richtig funktioniert haben), weichen diesmal einem etwas feineren Humor, etwa wenn Cruz Ramirez ihren neuen Schützling im Rahmen ihres hochmodernen Trainingsprogramms zwischen asiatischen Entspannungsmethoden und extrem spezialisierten Gerätschaften (sie ist so etwas wie der Jürgen Klinsmann des „Cars“-Universums) dazu auffordert, er solle doch bitte jedem seiner Reifen einen eigenen Namen geben. Sowieso ist Cruz eine überzeugende Ergänzung an Lightnings Seite, selbst wenn der ihre Figur betreffende Twist im Finale zwar dramaturgisch Sinn ergeben mag, aber rein rennregeltechnisch dann doch mehr als nur ein paar Fragezeichen zurücklässt (da hätten sich die Drehbuchautoren ruhig ein wenig mehr Mühe geben können, etwa indem sie mit einem gewissen Augenzwinkern ein abgefahrenes Schlupfloch aus dem Regelwerk zaubern). Und warum ein Pixar-Film in der Regel mindestens 175 Millionen Dollar verschlingt, während etwa die Konkurrenz von Illumination Entertainment für einen Film wie „Ich – Einfach unverbesserlich 3“ nicht einmal halb so viel ausgibt, zeigt sich am besten in den Kollagen der Reisen quer durch Amerika von einer Rennstrecke zur nächsten – der hier erreichte Fotorealismus der verschiedenen animierten Landschaften ist schlicht atemberaubend.

Fazit: In „Cars 3: Evolution“ ist Lightning McQueen nicht länger ein junger Flitzer, sondern ein (zumindest für Spitzensportlerverhältnisse) alter Sack – das mag weniger Bettbezüge verkaufen, aber dem Film tut das jedenfalls nur gut.

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FAQs

What car is Cruz Ramirez in real life? ›

Cruz Ramirez (voiced by Cristela Alonzo) is Lightning's trainer and technician at the Rust-eze Racing Center. She resembles a Jaguar F-Type and Chevrolet Corvette (C7). Cruz is known for training some of the best rookie race cars through her unconventional training methods.

How old was McQueen in Cars 3? ›

How Old is Lightning McQueen? In the original Cars movie, McQueen is in his early-to-mid twenties, and reaches the apex of his career in his late thirties in Cars 2 , before approaching obsolescence and retirement in his early forties through Cars 3 .

What happened to Jackson Storm after Cars 3? ›

After the Florida 500, it is unknown what happened to Jackson Storm as he was not seen after Cruz won or the end credits' pictures. It can be presumed that he still kept racing to try to beat Cruz but still lost to her in the end.

Who voices Smokey in Cars 3? ›

Chris Cooper as Smokey, Doc Hudson's former mechanic and crew chief who helps out Lightning and Cruz. Nathan Fillion as Sterling, a rich businesscar and the new Rust-eze team owner.

What car is Finn McMissile in real life? ›

Finn is a 1965 Faultless GT, a British make and model which most closely resembles the real-world Aston Martin DB5, which was dubbed "the most famous car in the world" at the 1964 New York Toy Fair for its popularity as the signature vehicle of fictional spy James Bond, of whom McMissile's personality and storyline ...

Is Cars 4 coming out? ›

Cars 4 isn't confirmed, and probably won't be happening with Pixar's current slate of movies.

Why is hudson not in Cars 3? ›

It is implied that Doc died prior to the events of Cars 2, and he appears in flashback sequences in Cars 3. Doc is voiced by Paul Newman in Cars, Cars 3 (the latter via archive audio recordings) and Cars: the Video Game, and Corey Burton in all other media.

Did Cars 3 ignore Cars 2? ›

The events of Cars 2 are never mentioned in Cars 3, and lessons learned in Cars 2 now have to be relearned. Pixar probably wants to forget about the second movie and so has made Cars 3 with only the first movie's plot in mind.

How old is Sally Cars 1? ›

Sally is mid-30's to early 40's at the youngest.

Why was Holly not in Cars 3? ›

It is unknown why Holley did not appear in Cars 3, but it is possible that the nature of her work meant that she was busy with her job around the time of the third film.

What happened to Sally in Cars 3? ›

In Cars 3, Sally continues to be the love-interest of Lightning McQueen, and attends his races to show support. She is present when Lightning crashes while trying to keep up with the nextgens, and gives Lightning the inspiration to continue racing after he is rebuilt.

Why did McQueen get slower? ›

Lightning even started to slow down because of the Next-Gens arriving and ended the season horribly with a near career-ending crash. Months later, McQueen recovered from the crash and was ready to race again.

Are Rusty and Dusty brothers? ›

Dusty Rust-eze is a supporting character in Cars and Cars 3. "Dusty and his brother Rusty like to help out their fellow rusty cars almost as much as they like telling jokes.

Who is the yellow girl in Cars 3? ›

Cruz Ramirez is a young Hispanic female sports car who instructs Lightning McQueen and the deuteragonist in Cars 3. A member of the more recent generation of cars, Cruz still believes Lightning has potential, and works at the Rust-eze Racing Center to coach Lightning.

What will happen in Cars 4? ›

However, the comments made by Ward made it certain about what Cars 4 revolves around. The latest theory is that McQueen will be assuming the role of a mentor to Cruz Ramirez. It would be a great thing to observe how he shares the knowledge that he obtained from many years of racing with the next generation.

What real Cars were in Death race? ›

The cars used by Ames' competitors include a 1980 Porsche 911, a 2006 Chrysler 300C, a 1972 Buick Riviera Boat Tail, a 1966 Buick Riviera GS, a 1979 Pontiac Trans Am, a 1989 BMW 735i, a Dodge Ram 3500, and a 1989 Jaguar XJS. Ames' competitors drive a variety of vehicles, like this Porsche 911.

What is the name of Cruz Ramirez truck? ›

Disney Pixar Cars 3 Cruz Ramirez's Dinoco Hauler Truck Vehicle Playset (3 Pieces)

What car is Jeff Gorvette based on? ›

Jeff Gorvette is one of the greatest American racecars in the Disney•Pixar Cars films series, first appearing in Cars 2. Donning the stars and stripes of his country's flag, the #24 Corvette C6.

Is Lightning McQueen a Corvette or Viper? ›

In most Cars media, Lightning is the resident racecar of Radiator Springs, Arizona and is sponsored by Rust-eze Medicated Bumper Ointment. Although his design is inspired by various real vehicles including NASCAR, his overall appearance resembles a C6 Chevrolet Corvette, Dodge Viper (SR II), and Ford GT (2005).

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